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Wir sind Mitglied der ARGE Heumilch. Der Verein vereinigt seit 2004 rund 7.000 Heumilch-Bauern sowie mehr als 70 Molkereien, Käsereien und Sennereien.
Hauptproduktionsgebiete sind neben Bayern auch Vorarlberg, Tirol, Salzburg und die Steiermark. Europaweit liegt der Heumilch-Anteil bei nur drei Prozent.
Die ARGE Heumilch verfolgt folgende Ziele:
Die traditionelle Heuwirtschaft im Alpenbogen wurde als erstes System im deutschsprachigen Raum von der FAO -Food and Agriculture Organization of the United Nations- als "landwirtschaftliches Kulturerbe von globaler Bedeutung" anerkannt. Diese Auszeichnung würdigt die nachhaltige, auf Generationen ausgerichtete Arbeit der Heumilchbäuerinnen und Bauern.
Im Sinne der FAO muss ein "landwirtschaftliches Kulturerbe von globaler Bedeutung" folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Es ist ein bemerkenswertes und einzigartiges landwirtschaftliches Produktionssystem das räumlich abgegrenzt ist.
- Es bietet einen lokalen Lösungsansatz für Probleme bzw. Herausforderungen.
- Es besitzt aktuellen Wert und es liegt eine Gefährdung vor: Die Erhaltung für die Zukunft ist essenziell.
- Der Fokus liegt auf dem landwirtschaftlichen Produktionssystem, nicht auf dem Produkt selbst.
- Es ist ein Gesamtsystem beschrieben, inklusive dem historischen Hintergrund und seiner Bedeutung.
- Es ist von globaler Bedeutung in dem Sinne, dass es sich um ein Vorzeigebeispiel für andere Länder handelt.
Ein "landwirtschaftliches Kulturerbe von globaler Bedeutung" ist ein erhaltenswertes Produktionssystem, das lokale Lösungen für Herausforderungen bietet. Für die Anerkennung werden 5 Kriterien beleuchtet, die die traditionelle Heuwirtschaft erfüllt.
Die ARGE Heumilch spielt eine zentrale Rolle bei der Bewahrung und Weiterentwicklung der Heuwirtschaft. Sie fördert den Austausch zwischen ihren Mitgliedern und informiert über die nachhaltige Wirtschaftsweise der Heumilch. Mit dem Heumilch-Regulativ sorgt sie für einen hohen Standard. Auf ihr betreiben hin wurde die Heumilch mit dem EU-Gütesiegel g.t.S. ausgezeichnet.
Die Heuwirtschaft stellt die Existenzgrundlage familiengeführter Höfe im Berggebiet dar. Sie liefern mit Heumilch einen Rohstoff, der besonders gut für die Herstellung von traditionellen Käsesorten wie Emmentaler oder Berkäse geeignet ist. So entstehen Nahrungsmittel für die Regionen.
Ein Kernelement der Heuwirtschaft ist der Erhalt der Artenvielfalt. Durch kleinflächige, mosaikartige Bewirtschaftung und die Pflege von Biodiversitätsflächen fördert sie Flora und Fauna. Die gezielte Zucht alter Rinderrassen unterstreicht zudem das Engagement für die Agro-Biodiversität und bewahrt wertvolles genetisches Erbe.
Die Kulturerbe-Regionen befinden sich im österreichischen Berggebiet sowie den Seengebieten in Salzburg und dem angrenzenden Mondseenland. Ergänzt werden sie mit den Heumilch-Regionen Mühlviertel und dem Allgäu. Dort entstehen durch die Heuwirtschaft eine Landschaft von ästhetischer Schönheit, die ein wertvolles Erbe der Menschheit darstellt.
Das generationsübergreifende Wissen beinhaltet traditionelle und moderne, nachhaltige Praktiken zur Heuernte, die essenziell für die Qualität der Heumilch und den Erfolg der Betriebe sind. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Grünlandflächen trägt durch die CO2-Speicherung im Humus zum Klimaschutz bei. Die Käseherstellung aus Heumilch basiert auf überlieferten Rezepturen, die den Produkten einen einzigartigen Geschmack verleihen und ein wichtiges kulturelles Erbe bewahren.